Tazacorte - La Palma

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Tazacorte ist die jüngste und flächenmäßig kleinste der 14 Gemeinden von La Palma. Sie befindet sich an der Westküste der Insel und ist seit 1925 selbstständig. Da der Ort Tazacorte Anfang des 20. Jahrhunderts das größte wirtschaftliche Wachstum aufwies, wurde die Gemeinde 1923 per Dekret als unabhängig von Los Llanos erklärt. Zu der Gemeinde gehören die Orte Cardón, La Costa, Marina, Puerto de Tazacorte, San Borondón, Tarajal und Tazacorte.

Im Norden wird die Gemeinde von der Schlucht Barranco de las Angustias begrenzt, im Süden reicht sie bis zum Ortsteil La Bombilla. Durch die Schlucht Barranco de las Angustias fließt das Wasser der Caldera de Taburiente zum Meer hin ab. Die Schlucht steht unter Naturschutz und ist ein beliebtes Wandergebiet.

In früheren Zeiten war der Zuckerrohranbau der wichtigste Wirtschaftszweig der Gemeinde. Nach dem Hafen der Hauptstadt Santa Cruz de La Palma war der Hafen von Tazacorte der zweitwichtigste der Insel. Durch den damaligen Reichtum wurden allerdings auch immer wieder Piraten angelockt, die Überfälle auf die Gemeinde ausübten.

Der Ortskern von Tazacorte ist geprägt von alten kanarischen Häusern und engen Gässchen. An der Hauptstraße von Tazacorte befindet sich die Kirche Iglesia San Miguel, die 1922 eine Pfarrkirche wurde. An dieser Stelle stand einst die erste Wallfahrtskapelle von La Palma. In der Pfarrkirche sind heute die Reliquien des Martyriums der Jesuiten zu finden.

Die Kirche Iglesia de San Miguel Arcángel ist dem Heiligen Michael geweiht, der nicht nur der Schutzpatron von La Palma, sondern auch der Schutzheilige von Tazacorte ist. Eine Statue des Erzengel Michael befindet sich direkt gegenüber des Rathauses von Tazacorte in einem Kreisverkehr. Hier ziert er einen Brunnen.

El Charco ist der älteste Stadtteil von Tazacorte. Hier befindet sich das alte Herrenhaus Casa Massieu aus dem 17. Jahrhundert. Das Haus der Großgrundbesitzerfamilie Massieu van Dalle aus Flandern erzählt noch heute von dem Reichtum der früheren Großgrundbesitzer, Aristokraten und Handelsherren. Heute finden in diesem Haus viele Kunstausstellungen statt.

Aber in El Charco gibt es noch zahlreiche andere alte Herrenhäuser. Direkt gegenüber des Herrenhauses Casa Massieu befindet sich das Herrenhaus Casa Monteverde. Es gehörte Jakob de Monteverde, der eigentlich Jakob Groeneberg hieß. Er war ein Neffe des Kölner Kaufmanns Johann Byse, mit dem er im 16. Jahrhundert eine Zuckerrohrplantage in Tazacorte kaufte, übernahm und gute Gewinne erzielte.

In Tazacorte gibt es ein Bananenmuseum, das Museo del Plátano. Mit alten Bildern und Informationstafel kann man viel über die Geschichte der Banane auf La Palma erfahren. Leider sind die Tafeln nicht in Deutsch, sondern nur in spanischer und englischer Sprache verfasst. Doch wenn man eine dieser Sprachen beherrscht, bekommt man viele wissenswerte Informationen über die sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Hintergründe des Bananenanbaus. Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 10:00 bis 13:00 Uhr und von 16:00 bis 19:00 Uhr.

Es gibt ein Museum, das dem Leben und Wirken des palmerischen Arztes Manuel Morales Pérez, der von 1902 bis 1986 lebte, gewidmet ist.

Jedes Jahr am 16. Juli findet in Tazacorte eine große Feier zu Ehren der Schutzheiligen der Fischer, der Virgen del Carmen, statt. Erzengel Michael ist nicht nur der Schutzheilige von La Palma, sondern auch der Schutzheilige der Stadt Tazacorte. Ihm zu Ehren findet am 29. September eine große Fiesta statt. Der Höhepunkt dieser Feierlichkeiten ist der Tanz der fauchenden Pferde, Caballos Fufos, bei dem 20 Pferde durch die Straßen tanzen. Die Pferde sind aber keine echten Pferde, sondern Rohrgestelle, die mit buntem Papier verkleidet sind. Der Höhepunkt und krönende Abschluß der Feierlichkeiten ist, wie so oft auf den Kanarischen Inseln, ein imposantes Feuerwerk.