Geschichte von La Palma

Die Ureinwohner der Kanaren werden Guanchen oder auch Altkanarier genannt. Auf La Palma heißen sie Auritas oder Benahoritas, denn die Bezeichnung Guanchen ist genaugenommen nur die Bezeichnung der Ureinwohner von Teneriffa. Im allgemeinen Sprachgebrauch hat es allerdings für die Ureinwohner aller Inseln durchgesetzt.

Wissenschaftler nehmen an, daß Berber aus Nordafrika zwischen 3.000 und 2.000 v. Chr. auf die Inseln einwanderten und sie besiedelten. Sowohl in der Sprache, wie auch bei Genanalysen von Skeletten wurden Hinweise auf diese Herkunft gefunden. Benahoare hieß La Palma in der Sprache der Ureinwohner, woraus sich auch ihre Bezeichnung Benahoritas ableiten läßt.

Bereits um 850 v. Chr. wurden die Kanaren von dem griechischen Dichter Homer als Inseln der Glückseligen in seiner Odyssee beschrieben. Außerdem wird angenommen, daß die Inseln phönezischen Seefahrern im Altertum bekannt waren.

Einer der ersten Europäer auf den Inseln war Lancelotto Malocello. Im Jahre 1312 landete der Genuese auf La Palma. 
Im 15. Jahrhundert begann die Eroberung der Kanarischen Inseln durch die Spanier. 1447 entsandte der kastilische Graf Hernán Peraza eine Flotte nach La Palma. Es waren drei Schiffe mit 500 Mann Besatzung, von denen 200 bei Kämpfen mit den Guanchen ums Leben kamen.

In dem Jahr als Columbus Amerika entdeckte, 1492, fiel der General Alonso Fernández de Lugo, der ursprünglich auf Gran Canaria beheimatet war, mit 900 Mann Besatzung in der Nähe von Tazacorte ein. Ferdinand von Aragón und Isabella von Kastilien, das damalige spanische Herrscherpaar, hatten ihn dazu ermächtigt. Mit falschen Versprechungen, und weil er die vorher von La Palma verschleppte Gasmirla la Palmens bei sich hatte, brachte de Lugo die Gemeinden Aridane, Ahenguarem, Tihuya und Tamanca dazu sich zu unterwerfen. Starken Widerstand leisteten nur die Bewohner von Tigalate. Bis auf die Gemeinde der Caldera de Taburiente, die damals Aceró, starker Ort, hieß, traten die Guanchen zum Christentum über. Der berühmte König Tanausú war in Aceró Herrscher. Durch einen Hinterhalt konnte er von den Spaniern gefangen genommen werden. Zusammen mit anderen Gefangenen wurde er von de Lugo als Beweis der Eroberung nach Spanien verschifft. Auf der Überfahrt starb Tanausú, der sich wegen der Schande in einen Hungerstreik begeben hatte.

Am 3. Mai 1493, dem Tag des Heiligen Kreuzes, gründete Alonso Fernández de Lugo den Ort Santa Cruz de La Palma an der Stelle, an der sich Apunyon, auch Auprón genannt, befunden hatte.

Obwohl bereits im Jahre 1434 der Papst Eugen IV. den Menschenhandel verboten und die Guanchen zu freien Leuten erklärt hatte, wurden viele von ihnen direkt nach der Eroberung als Sklaven verkauft. Es gibt Schätzungen, die besagen, daß nur etwa 300 Familien mit etwa 1.200 Personen auf La Palma blieben. Im Jahr 1514 wurden diese Palmeros mit den Spaniern gleichgestelllt und vermischten sich daraufhin mit den Einwanderern.

Im 16. Jahrhundert entwickelte Santa Cruz de La Palma sich schnell zu einem der wichtigsten Häfen Spaniens, nachdem die Insel das Previleg bekam mit Amerika Handel zu treiben. Weitere Industriezweige, wie der Schiffbau oder die Herstellung von Segeltuch, entstanden durch den regen Handel mit der Neuen Welt, und Santa Cruz wurde eine blühende Hafenstadt. Kaufleute aus aller Welt kamen nach La Palma. Aber auch viele Piraten wurden durch den Reichtum der Stadt angelockt. So kam es, daß 1553 der Franzose François Le Clerc die Stadt plünderte und brandschatzte. Bei dem Wiederaufbau wurden größere und prächtere Häuser und Kirchen als zuvor gebaut. Die neuen Verteidigungsanlagen wurden so gebaut, daß der Engländer Francis Drake im Jahre 1585 erfolgreich abgewehrt werden konnte.

Im Jahre 1657 gab es einen Erlass, daß Schiffe auf dem Weg nach Amerika in Teneriffa registriert werden mußten und auch Abgaben dort zu entrichten hatten. Daraufhin kam der Handelsverkehr in Santa Cruz de La Palma fast vollständig zum Erliegen. Auch die Freigabe aller spanischen Häfen als Handelshäfen mit Amerika, die der spanische König Carlos III. im Jahr 1778 erließ, änderte daran kaum etwas.

Im Jahre 1852 wurden die Kanaren von der spanischen Königin Isabella II. zur Freihandelszone erklärt. 
Mit dem Cabildo Insular haben die Kanarischen Inseln seit 1912 ein Selbstverwaltungsrecht.
Der Diktator General Francisco Franco regierte Spanien von 1939 bis zu seinem Tod im Jahre 1975. Danach wurde Juan Carlos I. König von Spanien und führte die Demokratie ein.

1982 bekamen die Inseln einen eigenen Autonomiestatus, den sie auch behielten als Spanien 1986 der EG beigetreten war. Dadurch sind die Kanarischen Inseln eine der Autonomen Regionen des Spanischen Königreichs.

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